Long COVID-Syndrom

Treten Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion noch Beschwerden wie Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten, Luftnot sowie eingeschränkte körperliche und/oder geistige Leistungsfähigkeit auf, wird von Long COVID gesprochen.

Das Long COVID-Syndrom

Seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 haben sich in Deutschland über 38 Millionen Menschen mit SARS-CoV-2 infiziert und sind an COVID-19 erkrankt (Stand Mai 2023). Vergleichbar mit anderen Infektionskrankheiten treten auch infolge einer COVID-19-Infektion bei einigen Patient:innen länger anhaltende Beschwerden auf. Ab einer Zeitspanne von vier Wochen nach einer Infektion wird von Long COVID gesprochen. Bleibt dieser Zustand über zwölf Wochen hinaus bestehen, spricht man vom Long-, bzw. Post COVID-Syndrom.

Häufigkeit des Long COVID-Syndroms

Zur Häufigkeit des Long COVID-Syndroms kann keine verlässliche Aussage getroffen werden. Die Fallzahl ist von vielen Variablen abhängig; etwa davon, welche Patientengruppen untersucht, welche medizinischen Diagnosen erstellt wurden oder ob bei Patient:innen Vorerkrankungen bestanden. Schätzungen und Statistiken zufolge bewegt sich die Zahl der COVID-19-Infizierten mit langanhaltenden, über zwölf Wochen bestehenden Long COVID-Symptomen um etwa sechs Prozent.

Long COVID-Symptome

Die Long COVID-Symptome treten bei Patient:innen sehr individuell in Erscheinung. Häufig beschreiben Patient:innen eine krankhafte Erschöpfung (auch als Fatique bezeichnet), Konzentrationsschwierigkeiten, Luftnot sowie eine eingeschränkte körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Das Long COVID-Syndrom kann durch eine Laboruntersuchung bisher nicht objektiv festgestellt werden. Daher besitzen auch „normale“ Laborwerte keine diagnostische Aussagekraft.

Ursachen für Long COVID

Eine eindeutige Erklärung zur Entstehung des Long COVID-Syndroms konnte bislang nicht gefunden werden. Auch hier verhält es sich so, dass bei Menschen mit Long COVID-Symptomen verschiedene, individuelle Ursachen – darunter auch genetische Faktoren – zu einer Erkrankung führen können.

Long COVID-Behandlung

Gesicherte medikamentöse oder therapeutische Behandlungen, die zu einer vollständigen Heilung des Long COVID-Syndroms führen, sind bisher nicht bekannt. Aktuell wird eine Vielzahl von medikamentösen Behandlungsansätzen sowie therapeutischen Verfahren in klinischen Studien überprüft. Erfreulich ist, dass es in Einzelfällen bereits einige Behandlungserfolge gibt. Von einer allgemeinen Anwendung wird jedoch noch dringend abgeraten. Dazu sind die wissenschaftlich gesicherten Ergebnisse der klinischen Studien abzuwarten.


(Eine ausführliche Beschreibung zum Long/Post COVID-Syndrom, zu seiner Entstehung und zum Stand der Behandlung finden Sie in der AWMF S1-Leitlinie Long/Post-COVID)

Informationen für Betroffene, Angehörige, nahestehende und pflegende Personen

In der aktualisierten 2. Auflage der Patientenleitlinie “Long/Post COVID-Syndrom“ werden die 50 wichtigsten Fragen zu den wesentlichen Beschwerden, ihren potenziellen Ursachen und möglichen Therapieansätzen des Long und Post COVID-Syndroms beantwortet. Beispielsweise wird erklärt, wer Post COVID bekommen kann, wie lange die Symptome anhalten, ob eine Impfung das Syndrom verschlechtern kann oder bereits wirksame Medikamente entwickelt wurden.

Die Leitlinie gibt auch praktische Hinweise zum Umgang mit Belastbarkeit, Erschöpfung sowie Atemnot – aber auch Riech- und Schmeckstörungen, Herzerkrankungen, belastende Schmerzen, Augenprobleme oder Haarausfall. Denn bereits heute können Symptome des Long und Post COVID-Syndroms bei einer Vielzahl der Erkrankten behandelt und gelindert werden.

Link zur Patientenleitlinie:
https://register.awmf.org/assets/guidelines/020-027p_S1_Post_COVID_Long_COVID_2023-02.pdf

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